Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 1)
1h 23m
Rudi Ballreich -
Systementwicklungs-Kompetenz: Heiße Konflikte als Katalysatoren einer innovationsförderlichen Lernkultur
Workshop während des 5. Symposiums 2021 "Spannungsfeld Person & Organisationales System
Organisationen haben die Chance, aus Fehlern in der Arbeitsorganisation und in der Zusammenarbeit zu lernen und dadurch die Organisation weiterzuentwickeln. Organisationale Widersprüche, soziale Konflikte und kulturelle Gegensätze können dabei als „fruchtbare“ Ausgangspunkte für Lern- und Verbesserungsprozesse wirken. Sie können aber auch „furchtbare“ Ausgangspunkte für destruktive und kostspielige Auseinandersetzungen sein. Entscheidend ist, wie die Menschen in einer Organisation mit diesen Spannungsfeldern umgehen. Weil das Verhalten der Menschen aber sehr stark von der vorherrschenden Kommunikations- und Konfliktkultur geprägt ist, hängen konstruktive Klärungsprozesse im Umgang mit Fehlern und Lernprozessen sehr stark von der Entwicklung der Konfliktkultur ab. In drei Teilen soll dieses Thema praxisorientiert dargestellt werden.
Organisationen entwickeln sich weiter, wenn Unzufriedenheit über die bestehenden Formen der Führung und Zusammenarbeit, der Gestaltung der Arbeitsprozesse, der Kundenbeziehungen usw. entstehen. Diese Unzufriedenheit zeigt sich in unterschiedlichen Einschätzungen der Situation der Organisation. Sehr schnell verlagern sich diese Unterschiede aber in das soziale Feld, weil sich Lager der Beharrenden und der Fortschreitenden bilden. Wenn die Menschen nicht gelernt haben, mit solchen Spannungen konstruktiv umzugehen, dann entstehen destruktive Konflikte. Am Beispiel einer Startup-Organisation soll gezeigt werden, wie es möglich ist, im Kontext einer heißen Konfliktaustragungskultur das organisationale System zu transformieren – und dabei wichtige Grundelemente einer innovationsfördernden Lernkultur zu etablieren.